DE

Dr.med.
Mechthild Wenk-Ansohn


Ich bin ärztliche Psychotherapeutin, Schwerpunkt Trauma (DeGPT) und Supervisorin (DGSv).
Ich biete Fallsupervisionen für Einzelpersonen und Teams an, die mit psychisch Belasteten oder Erkrankten arbeiten, mit ggf. traumatisierten geflüchteten Menschen oder die im Bereich soziale Arbeit oder Menschenrechtsarbeit mit speziellen Belastungen konfrontiert sind.



Gerne arbeite ich mit Teams, in denen Menschen aus verschiedenen Professionen und Kulturen zusammenarbeiten, Diversität ermöglicht Draufsicht aus verschiedenen Perspektiven. In den letzten Jahren habe ich auch Online- Kriseninterventionen für Mitarbeiter*innen der Entwicklungszusammenarbeit nach akuten Belastungen durchgeführt – und besonders gerne Langzeit-Trainings zu Intervision und externer Supervision in Krisengebieten in der MENA-Region. Ich arbeite in Deutsch, Englisch, Französisch oder mit Sprachmittlung. Meine Spanisch- und Portugiesischkenntnisse reichen für einfache Gespräche, nicht für komplexe Anliegen.

English

I am Dr. Mechthild Wenk-Ansohn, medical psychotherapist, specialized in trauma (DeGPT) and supervisor (DGSv). I offer case supervision for individuals and teams working with psychologically stressed or ill people, with possibly traumatized refugees or who are confronted with special stresses in the field of social work or human rights work. I enjoy working with teams in which people from different professions and cultures collaborate, diversity opens the door to different perspectives. In recent years, I have also conducted online crisis interventions for staff in development cooperation after acute stress - and I particulary enjoy doing long-term trainings on intervision and external supervision in crisis areas in the MENA region. For more detailed information contact me per mail: m.wenk-ansohn@ansohn.de.

Stationen

2018-heute

Neben Supervisionen in Kliniken und NGOs in Deutschland (Raum Berlin-Brandenburg oder auch online) sowie Fortbildungen zu den Themen Psychotrauma, Diagnostik und Therapie im interkulturellen Setting, Burn-out-Prophylaxe oder Begutachtung in ausländerrechtlichen Verfahren gebe ich z.Zt. Trainings in Intervision und Fallsupervision (sog. klinische Supervision). Mit einer Kollegin haben wir, gefördert von MISEREOR oder der GIZ, zweijährige Curricula durchgeführt in Irak und für Syrische Kolleg*innen und ein Peer-Support Training in Ägypten. Ich biete auch Kriseninterventionen im internationalen Feld mit Mitarbeiter*innen der Entwicklungszusammenarbeit oder Nothilfe an. Seit meiner Berentung im Mai 2018 arbeite ich selbständig. Seit Mai 2018 biete ich keine Psychotherapieplätze mehr an.

 

1994-2018

Als Mitarbeiterin im Behandlungszentrum für Folteropfer Berlin (jetzt Zentrum Überleben) und späterhin Leiterin der ambulanten Abteilung dort, habe ich viele traumatisierte geflüchtete Menschen kennengelernt, gemäß dem Istanbulprotokoll und den SBPM-Richtlinien ihre Schäden dokumentiert und sie psychotherapeutisch behandelt, zumeist waren es trauma-orientierte Langzeittherapien, aber wir führten auch Beratungen und Kurzzeittherapien durch. Meine Therapiemethodik fußt auf dem tiefenpsychologischen Ansatz. Durch die Arbeit in einem multiprofessionellen Team, in dem unterschiedliche Ansätze vertreten waren konnte ich Elemente der Verhaltenstherapie, der Körpertherapie, der Kunsttherapie oder spezielle Methoden der Traumatherapie in meine Praxis integrieren. Teil der Arbeit im Behandlungszentrum waren wissenschaftliche Arbeit und Publikationen, Vorträge, Workshops, Öffentlichkeitsarbeit, Teilnahme an nationalen und internationalen Arbeitsgruppen im Themenfeld Folter und Geflüchtete und internationale Projekte.

 

1989-1994

Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit lebte ich mit meinem Mann in Brasilien, dort sind auch unsere beiden Söhne geboren. Meine ehrenamtliche Arbeit in Recife umfasste medizinische und psychosoziale Arbeit mit Mädchen und Frauen, die auf der Straße überleben, Gruppenarbeit mit Frauen aus Armenbezirken (Hilfe zur Selbsthilfe) wie auch Supervision in einer Einrichtung für Kinder mit besonderen Bedarfen. Die direkte Arbeit mit Menschen hat mir immer am Meisten Freude bereitet. Daneben waren Projektanträge und Berichte zu schreiben und ich konnte im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit Projektevaluationen durchführen. Ich habe dort andere Formen der menschlichen Interaktion kennen gelernt und auch methodisch viel gelernt von den Kolleg*innen im Projekt und den Mitstreiterinnen in der Frauenbewegung.

 

1971-1989

Nach dem Studium in Paris und Berlin (zunächst Psychologie, dann Humanmedizin) habe ich mich als Allgemeinmedizinerin weitergebildet, in Praxen gearbeitet sowie in Krankenhäusern im Bereich innere Medizin und Chirurgie. Die gute Zusammenarbeit mit den Krankenschwestern und Pflegern und deren konzeptionelle Beteiligung beim Aufbau einer integrierten psychosomatisch orientierten Medizin war mir immer ein Anliegen. Damals machte ich auch meine erste körpertherapeutische Ausbildung. Weiterbildungen zur tiefenpsychologisch orientierten Psychotherapeutin, Traumatherapeutin und Supervisorin folgten in den späteren Jahren.

 

 

Schwerpunkte

Schwerpunkt Supervision

Supervision ist ein geschützter Raum um Herausforderungen im Arbeitskontext mit einem unabhängigen, von außen mit drauf schauendem professionellem Berater, zu reflektieren. Dies kann im Einzel- Gruppen- oder Teamsetting stattfinden, am besten face-to-face, aber auch online ist möglich. Wichtig ist, dass ein Prozess mit regelmäßigen Terminen entsteht, so dass Vertrauen und auch eine professionelle Entwicklung gefördert werden. Themen sind in der Regel klientenorientiert, d.h. zu Fragen der Supervisanden zu ihren Behandlungs- Betreuungs- oder Beratungsprozessen.

Supervisionen führe ich in Deutschland durch, in Kliniken und NGOs, die im Bereich psychosoziale Beratung, psychiatrische und psychotherapeutische Behandlung, Arbeit mit Geflüchteten oder anwaltliche Tätigkeiten im Menschenrechtsfeld arbeiten. Ich bin offen für andere Berufsgruppen und Tätigkeitsfelder von Supervisanden, eine gewisse Feldkompetenz halte ich beim Schwerpunkt Fallsupervision für hilfreich. Supervisionen führe ich auch im internationalen Feld durch, zumeist im online-Setting.

Meine Methodik im Bereich Supervision

Mein Vorgehen in der Fallsupervision basiert auf der Methode der traumasensiblen strukturierten Supervision von Johan Lansen und Ton Haans, einer Methodik, die im Rahmen von Supervisionen in interkulturell arbeitenden Trauma-Zentren entwickelt wurde. Das strukturierte Vorgehen besteht aus mehreren Runden, die es den Supervisanden ermöglichen, sich mit den relevanten Aspekten des vorgestellten Falls zu identifizieren. Es hilft dem Supervisanden, der den Fall vorstellt, neue Perspektiven auf seine schwierige berufliche Situation zu gewinnen. Als Supervisorin arbeite ich mit den Problemlösungspotenzialen des Supervisanden bzw. der Gruppen- und Teammitglieder, die ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und ihre Erfahrungen zum Nutzen des Klienten einsetzen. Integriert in die Methodik ist das Konzept des Systemansatzes von Elisabeth Holloway. Je nach Fallkonstellation oder wenn es um Probleme der Kooperation im Team geht, arbeite ich auch flexibel mit anderen Methoden.

Die von Lansen und Haans entwickelte traumasensible Supervisionsmethode für Gruppen und Teams, ist auch besonders hilfreich, wenn Betreuer*innen mit den Folgen von menschengemachten Katastrophen in politisch unsicheren Verhältnissen bzw. in Kriegs- und Konfliktregionen arbeiten, wo viele Klienten sozial entwurzelt, emotional belastet und möglicherweise traumatisiert sind.

Ziele von Supervision

Supervision ist ein wichtiger Bestandteil von Qualitätsentwicklung und Personalfürsorge im medizinischen und psychosozialen Feld sowie anderen Feldern in denen Menschen mit Menschen arbeiten.

Supervision bietet:

  • Unterstützung bei Reflexions- und Entscheidungsprozessen zu aktuellen beruflichen Fragestellungen
  • Unterstützung in herausfordernden und anspruchsvollen beruflichen Situationen und Konflikten
  • Reflexion über schwierige Fälle, Möglichkeiten und Grenzen der Arbeit
  • Klärung und Bearbeitung von Aufgaben, Funktionen und Rollen von Therapeuten, psychosozialen Beratern oder anderen Berufsgruppen im Feld
  • Reflexion der Beratungsbeziehung, des Beratungsprozesses und der Indikation von Interventionen
  • Reflexion, Kommunikation und Kooperation der verschiedenen Fachkräfte und der verschiedenen Interventionsebenen im psycho-sozialen Bereich bzw. MHPSS
  • Prophylaktische Maßnahmen zur Vermeidung von sekundärer Traumatisierung, Compassion- Fatigue und Burn-Out
  • Strukturierung der Arbeit und Unterstützung, innovative Lösungen für neue Herausforderungen zu finden bzw. im Umgang mit Veränderungsprozessen

Schwerpunkt Trainings

Schwerpunkt meiner Arbeit als Trainerin im internationalen Feld sind Weiterbildungen zur Supervision gemeinsam mit meiner Kollegin Nora Balke. Unser modulares Curriculum, das seit 2015 vom Zentrum Überleben bzw. Catania in Berlin, Georgien und der Ukraine angeboten wurde, fußt auf der Methodik Lansen/Haans und umfasst ca. 36 Tage über zwei Jahre sowie fortlaufende Lehrsupervisionen. Z.Zt. führen wir bereits ein 2. Mal ein Curriculum im Auftrage der GIZ in einem Land der MENA-Region durch, seit 2022 verbunden mit einem Training of Trainers, so dass Supervision nachhaltig in der Krisenregion gelehrt und angeboten werden kann. Unsere Teilnehmer*innen im Irak, aus Syrien und Ägypten (hier kürzere Weiterbildung Peer-Support/Intervision) sind begeistert von dem partizipativen Ansatz und dem strukturierten Moderieren eines reflektiven Raumes welcher Offenheit, gegenseitige Beratung und Unterstützung im Team fördert. „Is’s a new culture, but we need it urgently“ (Zitat eines Psychiaters aus Syrien). In Deutschland führe ich weiterhin Fortbildungen und auch fachliche Einzelsupervisoren durch zu den Themen Diagnostik und Therapie im interkulturellen Setting, Psychotrauma, Burn-out-Prophylaxe, Begleitung von Zeugen in gerichtlichen Prozessen oder Begutachtung in ausländerrechtlichen Verfahren.

Kontakt

Portraitfoto Dr. med. Mechthild Wenk-Ansohn

Dr. med. Mechthild Wenk-Ansohn
Fachärztin für Allgemeinmedizin – Psychotherapie, Spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT), Supervision (DGSv), Potsdam/Deutschland

E-Mail: m.wenk-ansohn@ansohn.de
Mobil: +49 (0) 163 290 82 16 (nur für Nachrichten per SMS in dringenden Fällen, ich rufe dann zurück)